Die Photomedizin ist ein medizinisches Fachgebiet im Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Licht (photo kommt von dem griechischen Wort für „Licht”). Seit den Anfängen im ausgehenden 19. Jahrhundert hat sich die Photomedizin stetig weiterentwickelt und fand in den 1970er-Jahren wieder verstärktes Interesse der medizinischen Gemeinschaft. Eine wahre Explosion technischen Fortschritts bei den lichtbasierten Therapien und Diagnoseverfahren gab es in den 1990er-Jahren, zusammenfallend mit einem verstärkten Wunsch der breiten Öffentlichkeit nach sicheren, effektiven und innovativen Behandlungsmethoden bei Krebserkrankungen. Die Photomedizin befasst sich sowohl mit den positiven als auch den negativen Auswirkungen von Licht auf die menschliche Gesundheit. Zu viel Sonne kann beispielsweise das Risiko von Hautkrebs und verschiedenen Hautkrankheiten erhöhen. Zu wenig Sonne kann Vitamin D-Mangel und andere Probleme zur Folge haben. Zu viel Kunstlicht kann sowohl zu physischen als auch zu psychischen Problemen führen. Die therapeutischen Anwendungen von Licht reichen Jahrtausende zurück, als Heiler im alten Ägypten und Indien Pflanzen verwendeten, um die heilende Kraft des Lichts zu verstärken. Dies war die erste dokumentierte Anwendung von demjenigen, was heute als photodynamische Therapie bezeichnet wird, eine gezielte Herangehensweise an eine lichtbasierte Therapie.
Welche Krebserkrankungen können mit Photomedizin behandelt werden?
Welche Krebserkrankungen können mit Photomedizin behandelt werden?
Die jüngsten High-Tech-Entwicklungen in der Photomedizin umfassen die Verwendung von Licht für Diagnosezwecke und die Verwendung sowohl von Laser- als auch Nicht-Laser-Licht zu therapeutischen Zwecken. Die Haupteinsatzgebiete der Photomedizin sind die Behandlung von Krebs, Herzerkrankungen und Hauterkrankungen sowie vielen Arten von Infektionen.
Beschreibung: Nahaufnahme der Hände eines Chirurgen in einem Operationssaal. Ein Lichtstrahl wandert für die photodynamische Therapie an einer Faseroptik entlang. Die Quelle ist ein Laserstrahl, der in zwei verschiedenen Phasen aufgespalten wird, um die richtige therapeutische Wellenlänge zu erzeugen. Einem Patienten wäre ein lichtempfindliches Arzneimittel gegeben worden, das sich bevorzugt in Tumorzellen anreichert. Während der Operation wird der Lichtstrahl auf den Tumor gerichtet, so dass das Medikament aktiviert wird, welches die Krebszellen zerstört.
Vier Schlüsselbereiche der Photomedizin
Auf dieser Website unterteilen wir die Photomedizin in vier Schlüsselbereiche. Bitte klicken Sie unten auf den jeweiligen Link, um weitere Informationen zu den einzelnen Bereichen zu erhalten:
1. Photodynamische Therapie (PDT)
Die photodynamische Therapie ist ein leistungsfähiger Ansatz zur Behandlung von Krebs. Hierbei wird mit Licht in abnormen oder mutierten Zellen eine chemische Reaktion ausgelöst, die letztlich zur Zerstörung dieser Zellen beiträgt. Diese photochemische Reaktion wird durch ein Zusammenspiel von Licht, Licht-Sensibilisierungsmitteln (so genannten Photosensibilisatoren) und Sauerstoff vermittelt. Die PDT besteht in einem dreistufigen Verfahren. Im ersten Schritt wird dem Patienten der Photosensibilisator verabreicht. LESEN SIE MEHR…
2. Immun-PDT (Photoimmuntherapien)
Einige photodynamische Strategien zielen darauf ab, eine starke Reaktion des Immunsystems gegen den Krebs zu auszulösen. In diesen Strategien könnte der Schlüssel zur Beseitigung der tödlichen Metastasen liegen, Ansammlungen von bösartigen Zellen aus dem Primärtumor außerhalb von diesem. Den photodynamischen Ansatz der Immuntherapie bezeichnen wir als Immun-PDT und die Therapien selbst als Photoimmuntherapien. Die vier wichtigsten Methoden sind niedrigdosierte PDT mit Immunadjuvantien, Photoimmuntherapie, PDT-Vakzinen und systemische Lichtbehandlung.
3. Fluoreszenzgestützte Chirurgie (FGS)
Dieser photodynamisch basierte Ansatz nutzt das Prinzip der Fluoreszenz während Operationen. Es werden verschiedene Arten von Photosensibilisatoren eingesetzt, um veränderte Zellen zum „Fluoreszieren“ zu bringen. Die FGS ermöglicht es dem Chirurgen, in Echtzeit zu sehen und zu erkennen, welches Gewebe tatsächlich operativ entfernt werden muss. LESEN SIE MEHR…
Beschreibung: Ärzte verwenden eine faseroptische Sonde, um Krebs unter Laserlicht zu betrachten. Während der PDT wird dem Patienten ein Photosensibilisierungsmittel injiziert oder intravenös verabreicht, das Körperzellen lichtempfindlich macht. Das Medikament wird selektiv von Krebszellen aufgenommen, nicht aber von normalem Gewebe. Durch Aktivierung des Photosensibilisators löst das Laserlicht eine photochemische Reaktion aus, die den Tumor zerstört, ohne die umgebenden gesunden Zellen irreparabel zu schädigen.4. Photodynamische Diagnostik (PDD)
Viele bösartige Tumoren werden erst entdeckt, wenn sie bereits Beschwerden oder Symptome verursachen. Leider hatten sie zu diesem Zeitpunkt bereits reichlich Gelegenheit, sich zu einer ausgeprägteren oder aggressiveren Krankheit zu entwickeln. Hätte man diese bösartigen Erkrankungen deutlich früher erkannt, hätten sie viel effektiver behandelt werden können und wäre die langfristige Überlebensrate höher. LESEN SIE MEHR… Unterstützen Sie uns mit dem Kauf unseres Buchs Die Medizin des Lichts und von E-Books unserer E-Book-Reihe Photoimmune Discoveries.