Alpha-Liponsäure (ALA) ist eine natürliche im Körper gebildete Verbindung, die auch in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vorkommt. Sie ist ein sehr vielseitiges Antioxidans aufgrund ihrer Fähigkeit, in Gewebe einzudringen, das hauptsächlich aus Fett besteht (wie das Nervensystem) und solches, das hauptsächlich aus Wasser besteht (wie das Herz). ALA hat die einzigartige Fähigkeit, viele Körpersysteme zu schützen, und es regeneriert ständig andere Antioxidantien und macht sie dadurch viel effektiver. Es wird derzeit als Mittel zur Vorbeugung von verschiedenen altersbedingten Erkrankungen untersucht.
In Bezug auf Krebs konnte gezeigt werden, dass ALA bei vielen Arten von Krebszellen den „programmierten Zelltod“ (Apoptose) auslösen kann. Fallberichten zufolge führte intravenöses ALA bei Patienten mit fortgeschrittenem metastasierendem Bauchspeicheldrüsenkrebs, einer äußerst aggressiven bösartigen Erkrankung, zu einer längeren Überlebenszeit. Es gibt auch Hinweise darauf, dass die Fähigkeit von ALA, Krebszellen abzutöten, durch zusätzliche Gabe von Vitamin C, Hydroxycitrat und niedrig dosiertem Naltrexon verstärkt werden kann (Näheres siehe unten).
Derzeit wird ALA sowohl oral als auch intravenös zur Unterstützung der Krebsbehandlung gegeben, auch wenn auf alle Fälle noch weitere Forschungsarbeiten durchgeführt werden müssen, um die ideale Anwendung dieser Behandlung zu ermitteln. Die intravenöse Anwendung (600 mg) scheint für die Tumorbekämpfung am effektivsten zu sein. Das Hauptrisiko bei ALA-Infusionen besteht in einem drastischen Abfall des Blutzuckerspiegels nach der Behandlung. Daher muss der Arzt den Blutzuckerspiegel während und nach der Infusion sorgfältig überwachen; in der Regel wird zunächst als Testdosis eine halbe Dosis (300 mg) gegeben.